Stellt euch vor, ihr seit an einer gut befahrenen Landstraße. Mitten im dem kleinen Ort Gondelsheim im Kraichgau in Baden Würtemberg. Ein alt erwürdiges Haus, welches wohl schon die eine oder andere Generation hat kommen und gehen sehen sticht so vollkommen aus dem Alltagseinerlei des kleinen Ortes heraus. Allein der Eingangsbereich des ehemaligen Kutschergasthofes wirkt, als wenn ein Tischler vor mehreren Jahrhunderten einmal sein ganzes Herzblut in diese Arbeit gesteckt hat.
Ich stand dort eines Freitags abends, mit einem riesigen Hunger und einem noch größeren Brand (Durst) von meiner Radeltour durch das Kraichgau. Und bin neugierig. Was erwartet mich im Inneren ? So einiges hatte ich schon über dieses Restaurant gelesen, nun wollte ich es selbst mal probieren.
Einen Schritt durch die Tür und ich befand mich im 17ten Jahrhundert. Durch den Eingang sehe ich eine Kutsche vor der Tür und einige Kutscher haben einen Zwischenstopp auf der bekannten „Thurn & Taxis Strecke“ Mechelen nach Wien hier in Gondelsheim eingelegt. Im Kaminzimmer etwas weiter hinten im verwinkelten Gasthof knistert ein Feuer im Kamin und ich habe den Eindruck, das jedes der rustikalen Möbelstüche eine eigene Geschichte zu erzählen hat.
Eine Reise durch die Zeit
Auf meiner Suche nach einem gemütlichen Platz durchstreife ich die Kutscherstube, den Champagnersaal, die heimeligen Kaminzimmer im Stil des 17ten Jahrhunderts, den Hinterhof, auf dem man glaubt, das gleich ein Pferd an die Tränke kommt und entdecke überall kleine Details, die die Ilusion perfekt machen. Ein Klavir im Saal, eine alte Kasse im Eingangsbereich, ein Wandteppich im Kutscherraum. Fast als wäre hier die Zeit stehengeblieben.
Auf manche Stühle mag man sich gar nicht setzen, zu groß ist die Angst, etwas alterwürdiges zu zerstören. Und dennoch nehme ich nach meinem Erkundungszug durchs Haus im heimeligen Kaminzimmer platz.
Ein Dinner for One. In einer ruhigen Ecke habe ich den idealen Platz gefunden, um das Leben im Raum zu beobachten. Während draußen die Sonne untergeht, betreten immer mehr Menschen das Restaurant und auch das Kaminzimmer füllt sich immer mehr. Eine Familie mit Kindern, eine Mutter mit Tochter auf Durchreise und zwei befreundete Paare mit dem Wunsch nach einer der berühmten Bierverkostungen – neben Geschichte bietet dieses Zimmer auch unglaublich viel Leben.
Von Ochsenbäckchen und Champagnerbier
Ich bestelle ein FRAMBOISE SUPÉRIEURE, ein leichtes Fruchtbier. Dazu einen Vorspeisenteller nach Art des Hauses und Geschmorte Ochsenbäckchen in Barolosauce mit Gemüse der Saison und Gnocchi. Schon die Vorspeisen, bei dem div. Mouse, Salate und Pasteten eine sehr interessante und vor allem leckere Kombination bildeten. Auch wenn das so gar nicht Mittelalterlich wirkte, die Variation mit dem Fruchtbier… Ein Traum. Auch wenn das Bier leicht in den Kopf stieg, weshalb ich mir auch schnell noch eine Flasche Wasser dazu bestellte.
Die Hauptspeise währenddessen hatte dann wieder einen recht rustikalen Touch. Selbstgemachte Gnocchi, recht viel Fleisch und gedünstetes Gemüse. Lecker – aber für mich nach dem Vorspeisenteller schon fast zu viel. Ich beobachte die Menschen um mich herum, die in einem Gespräch mit der Kellnerin mehr über das Bier erfragen oder sich einfach nur über die Spezialitäten des Hauses hermachen. Und ich schwelge in Gedanken ab in eine Zeit vor mehreren hundert Jahren. Ich stelle mir vor, wie hier gefeiert und gespeist wurde, während es noch kein Internet, kein Fernsehen und keine Autos gab. Und ich erschrecke mich, als neben mir mein Smartphone plötzlich klingelt, gar so, als ob es ein Fremdling in dieser Welt ist.
Nach einem Cappuchino heisst es für mich dann jedoch auch schon bald Abschied nehmen, hinaus in die Wirklichkeit, die dann auch gleich wieder ins 21te Jahrhundert mündet.
Wer nun auch einmal Lust auf eine kleine Zeitreise in Sachen Kulinarik hat, kann sich auf der Internetseite vom Gasthaus Löwenthor informieren, oder bei einer Fahrt nach Baden Würtemberg einfach mal einen Abstecher zu diesem durchaus empfehlenswerten Restaurant mit Spezialitäten der Deutschen und Belgischen Küche im Kraichgau machen.
- Das Restaurant kann man sehr gut mit dem Fahrrad erreichen, was sich auch empfiehlt, da das Sortiment von besonders guten Bieren in diesen Restaurant legendär ist.
- Empfehlenswert ist das 3 Gänge Menü mit Bierbegleitung. Unbedingt ausprobieren!
- Nehmt euch Zeit für einen Besuch und vor allem – reserviert vor – denn gerade in den Abendstunden ist hier richtig was los
- Das Restaurant ist nur bedingt Barrierefrei, mit Rollstuhl wird es schwierig, mit Rollator aufgrund der zahlreichen Treppen ggf. möglich.
Zum Gasthaus kommt ihr am besten mit dem Auto, da das Restaurant in einer Kurve an einer stark befahrenen Straße liegt, solltet ihr euch vorher erkundigen, wo ihr Parken könnt. Sehr gut ist das Restaurant auch mit dem Fahhrad zu erreichen, Fahrrad-Parkplätze sind vorhanden.
Empfehlenswert für die Übernachtung sind das direkt dem Restaurant angeschlossene Hotel Hahn, welches auch coole und recht günstige Arrangements
Adresse fürs Navi: Gasthaus LoewenThor, Bruchsaler Str. 4, 75053 Gondelsheim
- Johanna war auf den Spuren der Hugenotten und hat dabei das Kraichgau erobert
- Antje war in der Therme in Sinsheim
- Ein Erfahrungsbericht mit dem Rad durch das Kraichgau
- Und noch mehr Radeln durch die Region um Sinsheim
- Schon mal wie vor 100 Jahren geschlafen?
Offenlegung: Wir wurden von Kraichgau-Stromberg Tourismus auf eine Tour durch das Kraichgau eingeladen. Vielen Dank hierfür. Das Erlebte sowie unsere Meinung ist die eigne.
bodenseeregion liest sich wie ein gutes buch. auch das hinterland ist ein hingucker. ich lebe in Griechenland, bin aber deutsche und nach vielen jahren auf den spuren meiner Heimat. zur zeit lebe ich in Schönau. es ist unglaublich was ich alles kennen gelernt habe. die Bevölkerung ist mir gegenüber so aufgeschlossen. ich habe in kurzer zeit ein privates liebevoll eingerichtetes biermuseum kennen lernen dürfen. seit 1 Monat bin ich befreundet mit dem Inhaber und bevor ich abreise am 4.juni werde ich mit ihm ein schönes Bierchen genießen. ich komme bald wieder um noch mehr im hinterland vom Bodensee zu entdecken, land und leute kennen zu lernen. ich lade selbst leute zu mir auf die Insel skopelos ein, weil ich ein miteinander in der Pandemie zeit lieben und schätzen gelernt habe. Deutschland ist ein unglaublich schönes und abwechslungsreiches voll mit Vergangenheit und Gegenwart liebevoll ausstrahlendes land. jedoch bin ich in Griechenland auf der Insel skopelos heimisch geworden. ich vermisse nicht diese Konsumgesellschaft. ich achte Natur, Tiere und menschen. überall wo ich bin sammel ich müll, wenn ich welchen erblicke, auch den Mundschutz der ´leider überall herumliegt. was mir überhaupt nicht gefällt, das viele Mülleimer mit eßbaren gefüllt ist. aber die Bodenseeregion ist so aufgeräumt, das ich in Griechenland die menschen noch mehr anhalte den müll zu entsorgen. den bericht von gondelsheim aus dem restaurant löwenthor hat mich sehr neugierig gemacht. leider nicht für jeden Geldbeutel geeignet, aber sehr beeindruckend. aber champagner bier muß das sein. das essen wird so hochwertig verpackt sogar mit sterin stempel, das scheint mir überzogen. zu guter letzt wird die Verpackung auch in den müll landen.
danke das ich mich äußern durfte. wünsche euch allen in Germany eine baldige Aufhebung der Pandemie und zurück zur Normalität. laßt den kopf nicht hängen, denkt positiv. ich finde lindau bis meersburg wie ein Bilderbuch aber das hinterland ist für mich noch schöner, weil dort die Natur regiert und das soll so bleiben. mit den besten wünschen für euch alle. elke aus Schönau und bald wieder daheim in Griechenland.
[…] in Gondelsheim gibts ein paar Restaurants, absolut empfehlenswert ist aber das Gasthaus Löwenthor. Das Gasthaus ist in einem alten Kutscherhaus untergebracht und entführt in eine andere Welt. Ich […]
[…] Sinne aufleben, ein Essen in besonders kreativen Restaurants wie dem Freustil in Binz oder dem Gasthaus Löwenthor oder ein Ritterschmaus in einer Burg ist ebenfalls ein Unvergessliches […]
[…] Biersorten, sondern hier passt auch das Ambiente. Auch diesem Restaurant musste ich einen eigenen Genuss-Beitrag […]
[…] Bierzeitreise im […]
Das Löwenthor ist in der Tat einmalig. Sowohl das Ambiente als auch das Essen. Was das vermeintlich gewöhungsbedürftige Bier angeht: Man sollte es in dosierten, kleinen Mengen trinken – und geniessen. ;-) Du musst ja nicht gleich einen ganzen Kasten mit nach Hause nehmen. – Die Essenseinladung haben wir schon das eine oder andere Mal an gute Freunde verschenkt, die seither auch immer mal wieder dort waren.
Die „Gutscheine“ für das Essen bzw. die Übernachtung sind übrigens in Form von fast echten, richtig schweren Goldtalern gemacht. … die reine Freude.
beste Grüße, Matthias
[…] in Gondelsheim gibts ein paar Restaurants, absolut empfehlenswert ist aber das Gasthaus Löwenthor. Das Gasthaus ist in einem alten Kutscherhaus untergebracht und entführt in eine andere Welt. Ich […]
Himbeeren und Bier…. hmm ich weiß nicht ob mir da das gute alte Reinheitsgebot vielleicht doch lieber ist . Aber auf alle Fälle sind alte Stühle geil! Hast Du noch mehr Fotos davon? Ich hab mal welche renoviert und beschlossen im nächten Leben werde ich Alte-Stühle-Restauriererin. :-)
Ich fand das Bier richtig lecker! Ich hab sicherlich noch ein paar Stühle fotografiert, aber leider nicht wirklich im Detail. Aber ich werd beim nächsten mal dran denken, wenn ich alte Stühle sehe…