Naturerlebnisse im Maasvallei: Ausflugsziele für die Grenzregion

Dieser Beitrag enthält Werbung für den Rivierpark Maasvallei

Schon mal was von der Maasvallei gehört? Die Region ist nur 50 Kilometer von Aachen entfernt und doch bei den meisten Deutschen völlig unbekannt. Dabei gibt es dort Weingüter, verwunschene Schlösser, Wildpferde in Naturrefugien und auch einige spannende Kunstwerke! Ich war im August für zwei Tage an der Maas zwischen Maastricht und Kessenich unterwegs und möchte euch diese tolle Region nur ans Herz legen!

Gleich vorab – ich will mich versuchen kurz zu fassen – aber es wird schwer!

Was ist die Maasvallei?

Seit dem frühen 19. Jahrhundert ist die sogenannte Grensmaas in dem Abschnitt zwischen Maastricht (NL) und Ohé en Laak (nordöstlich von Maaseik) nicht mehr durchgängig schiffbar. Während die Schiffe den Julianakanal nutzen hat sich in dem etwa 40 Kilometer langen Grenzbereich die Natur das Flussbett zurück erobert. Es entstand der Flusspark Maastal. Maasvallei bedeutet auf Deutsch „Maastal“.

Wasser ist hier omnipräsent, umgeben von zahlreichen malerischen kleinen Dörfern rechts und links der Maas. Der Grenzfluss fließt zwischen Belgien und den Niederlande und bietet heute schon zahlreichen Tieren und seltenen Pflanzen ein zuhause.

Touristisch ist die Region vor allem in Deutschland noch recht unbekannt. Dies (da bin ich mir sicher!) wird sich in den nächsten Jahren ändern – denn hier gibt es vor allem für Naturfreunde, Wanderer und Radfahrer viel zu entdecken.

Wie komme ich in die Maasvallei?

Die Maasvallei ist rund 120 Kilometer von Köln entfernt und mit dem Auto von dort aus in gut 1 1/2 Stunden zu erreichen. Mit dem Zug ist die Anreise via Aachen und Maastricht zwar machbar, dauert aber circa 3  – 4 Stunden.

Über die A46 und dann A2 haltet ihr euch in Richtung Maastricht. Dann könnt ihr die Region eigentlich nicht verpassen.

Ausflugsziele im Maastal

Die vielfältige Landschaft an der Maas bietet ideale Bedingungen für eine spannende Auszeit fernab von Großstädten. Alte Flussarme, Uferdämme, von einer Vielzahl von Vögeln besiedelte Kiesbänke und der unregulierte Flusslauf der Maas (nur eingegrenzt durch Deiche) bieten vor allem für Fans von Flora und Fauna ein wahres Eldorado.

Auf beiden Seiten der Grenze sind Rad- und Wanderwege zu finden. Und nicht nur das! Es gibt zahlreiche kleine Ortschaften mit viel Geschichte und der ein oder anderen denkmalgeschützten Sehenswürdigkeit. Und zwischendurch gibts natürlich auch jede Menge zu genießen! Zwei Tage sind natürlich viel zu wenig Zeit für diese spannende Region – aber ich zeige euch gerne was da schon machbar ist!

Wein aus Belgien?

Als ich vor etwa 6 Jahren einen Schokoladenworkshop in Maastricht gemacht habe, erzählte mir der Chocolatier von Weinbergen in den Niederlanden und in Belgien. Ich wollte das so gar nicht glauben und habe es ehrlich gesagt auch wieder vergessen. Bis ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Weinanbau unweit der wilden Maas! Wir haben die Weindomäne Aldeneyck unweit von Maaseik besucht – welche schon von Flagstaff und Gault&Millau in Belgien für ihren herausragenden Wein ausgezeichnet wurden.

Angefangen hat der Weinanbau vor gut 20 Jahren mit ein paar Reben, inzwischen produziert das Weingut Aldeneyck auf 10 Hektar Weiss- und auch Rotwein. Vor allem Pinot, Riesling und Chardonnay werden an den sonnigen Südosthängen entlang der Maas mit mineralreichen Stein- und Kiesboden angebaut. Seit dem letzten Jahr gibt es neben einer wirklich schönen Weinterasse auch einen gemütlichen Verkostungsraum – so das auch in der kälteren Jahreszeit einem Besuch nichts im Wege steht.

Empfehlen kann ich auch die Führung zu den Versuchsreben und durch die Fertigung. Hier gibts auch für Weinprofis noch viel spannendes zu entdecken!

Das Kasteel van Leut

Ein Kasteel voller Geschichte(n) und doch so modern. So habe ich das alte Schloss, welches auch unter dem Namen Kasteel Vilain XIIII bekannt ist, bei unserem Besuch wahrgenommen. Erstmalig in diesem Jahr gibt es eine Art „Sommerfreude“ – wo am Wochenende das Schloss zu einem lebendigen Ort wird.

Angefangen mit einem Open-Air-Café im Schlosshof, einem Geschäft in den wunderschönen Gewölbekeller des Schlosses (wo es vor allem Regionale Produkte zu kaufen gibt), einer Kunstausstellung mit Museumscharakter im Schloss (bei dem auch die Geschichte als Krankenhaus miteinbezogen wird).

Rund um das Schloss kann im wunderschönen Schlosspark die Natur entdeckt werden – für Kinder gibt es einen Erlebnispfad von etwa drei Kilometern, der einige Aufgaben bereit hält und für Abenteurer gibt es 7 Clamping-Zelte, die nach den Töchtern von Karl Vilain XIIII. benannt sind. Er ist auch für den wunderschönen englischen Garten rund um das Schloss verantwortlich.

Ob ein wunderschöner Laubgang, ein dichter Wald oder zahlreiche Obstbäume – wer sich in diesen besonderen Ort nicht verliebt, der hat nicht genau hingeschaut. In den nächsten Jahren wird im Schloss ein Besucherzentrum für die Maasvallei entstehen, eine Gastronomie soll sich vor Ort etablieren und mal schauen, was wohl aus dem ehemaligen Altenheim wird, welches gut versteckt hinter dem Schloss zu finden ist.

Wandern und Radfahren im Maasvallei

Ein Wochenende ist viel zu kurz für die vielfältigen Möglichkeiten, die sich um das Kasteel von Leut und auch in der gesamten Maasvallei bieten. Wir haben ein paar kürzere Touren gemacht, die allesamt wirklich schön waren und haben uns fest vorgenommen mit der Familie auch noch mal wiederzukommen, um auch etwas längere Strecken zu laufen.

Ich war mal so frei und habe unsere Maasvallei-Wandertouren als Collection auf Komoot online gestellt. Wie ihr seht – da ist noch einiges zu entdecken! Besonders schön fand ich die Tour rund um das Kasteel im Abendlicht und die kleine Wanderung im Naturpark Negenoord Kerkeweerd, von dem ich euch auch im nächsten Abschnitt berichte.

Auf dem Deich (Belgische Seite) gibt es zudem einen nahezu barrierefreien Radweg, der euch fast immer direkt am Wasser entlangführt und zahlreiche Gelegenheiten für eine Pause bietet, der sich passend Maasradweg nennt. Insgesamt ist zwischen Maastricht und Masseik circa 42 Kilometer lang und hat kaum Anstiege, lässt sich also auch ohne elektronische Unterstützung gut händeln.

Wer eine längere Strecke einplant, kann auf der niederländischen Seite durch zahlreiche Maasdörfer, aber nicht direkt an der Maas, wieder zurückfahren. Es gibt an der Strecke vor allem im Sommer auch einige Möglichkeiten für eine Rast, zahlreiche Restaurants und Cafés sind in den Ortschaften an der Maas zu finden.

Vier Fähren erleichtern die Grenzerfahrung – mit dem Fahrrad oder zu Fuß kannst du diese gratis nutzen. Ein Hinweis: Die Maas ist ein Fluss der vom Regenwasser sehr stark abhängig ist. Checkt vorher ob die Fähren fahren – mehr Infos dazu findet ihr unter dem Link. Für Wanderer und Radfahrer gibts das Dry Feed Tool (nach unten scrollen!). Dort erfahrt ihr ob eure Wander- und Radwege matschig oder überflutet sind.

Die Wildpferde vom Revierpark Maasvallei und der Maasverkenner

Ein besonders schöner Ort im Streckenverlauf der wilden Maas ist der Naturpark Negenoord Kerkeweerd (Dilsen-Stokkem). Das ehemalige Kiesabbaugebiet hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Naturrefugium entwickelt. Nicht nur viele Wildvögel sind hier heimisch, auch Bieber haben sich hier wieder angesiedelt. Freilaufende Konik-Pferde und Galloway-Rinder sorgen das ganze Jahr dafür, das hier nicht alles komplett zuwächst, ansonsten wird dieses wunderschöne Stück Land aber sich selbst überlassen.

Im Zentrum des Naturschutzgebietes steht am höchsten Punkt ein Ausssichtsturm, der frei zugänglich ist. Von hier aus lässt sich das gesamte Gebiet überschauen und die nächste Tour planen.

Diesen wunderschönen Ort haben wir übrigens nicht von selbst gefunden – wir hatten eine wirklich hilfreiche Unterstützung von einem Maasverkenner. Wir sind mit Jos unterwegs, der sich in dieser Region hervorragend auskennt.

Angefangen von der Geschichte vom Kasteel van Leut, unsere Radtour auf dem Maasradweg begleitend bis hin zu einigen spannenden Informationen zum Naturschutzgebiet Negenoord Kerkeweerd und abschließend einen wirklich schönen Ort für Käffchen und Kuchen – der Maasverkenner hat uns diese wirklich schöne Region mit viel Herzblut näher gebracht.

Die Maasvallei mit dem Elektroscooter entdecken

Mit dem Elektroscooter von E-Adventure kann man die geheimen Orte in der Maasvallei entdecken! Geliehen werden können die Räder direk am Kasteel van Leut – dort starten verschiedene Routen die zu den Thematiken Geschichte, Romantik, Natur oder auch Kunst zu buchen sind. Die Scooter sind bis zu 25 km/h schnell und die Touren, die ihr übers Handy abfragen könnt, führen euch zu den schönsten Plätzen. Knapp 2 – 3 Stunden mietet ihr den Elektroscooter – mehr Infos zu Preisen und verfügbaren Terminen findet ihr unter e-adventure.be 

 

Wir waren auf der Kunstroute unterwegs und haben zwei besondere Kunstwerke unterwegs entdeckt. In „Lieu of what was“ sind vier überdiemensionale Alltagsgegenstände im Rohbau am Albert-Kanal in Maasmechelen aufgestellt, unweit des riesigen Einkaufszentrums. Das Kunstwerk von Alla Farid hat noch eine Besonderheit, denn in jedem dieser Gegenstände ist ein Trinkbrunnen (für Vögel) installiert. Die Kunst wurde im Rahmen des Projekts „Kunst an de Maas“ installiert  

Save our Souls ist ein Kunstwerk in Heppenert. Der Künstler ist Maarten Inghels und der Schriftzug hinter der Deichmauer wirkt in dem Walfahrtsort noch einmal mehr. Der Verfall des Werks ist Teil der 2022 installierten Kunst und zeigt damit auch die Vergänglichkeit auf und gibt dem „Notruf“ eine besondere Dimension.

Im Rahmen von Kunst an der Maas entstehen von 2022 bis 2024 5 Kunstwerke in der Maasvallei – mehr Infos findet ihr unter kunstaandemaas.be

Sehenswertes abseits der Wege

Auch abseits der Kunst und Natur gibt es ein paar schöne Orte, die auf einer Reise in die Maasvallei nicht fehlen sollten. Hier ein paar Bilder meiner liebsten Fotomotive und Orte.

Besondere Übernachtungsmöglichkeiten in der Maasvallei

Ihr möchtet besonders übernachten? Und nah an der Natur? Dann kann ich euch diese beiden Sommer-Residenzen ;) empfehlen!

Clamping am Kasteel van Leut

Ich muss zugeben – meine bisherigen Zelterlebnisse waren nicht die besten. Dann jedoch kam das erste mal „Clamping“ im Schatten des Kasteel van Leut! Die Zelte sind auf Plattformen aufgestellt und bieten ausreichend Privatsphäre sowie einen tollen Ausblick ins Grüne. Es gibt ein gemütliches Bett, es gibt Strom (und sogar einen kleinen Kühlschrank) und es gibt Sitzgelegenheiten um es sich auch vor dem Zelt gemütlich zu machen. Das Clamping war in 2023 nur bis Ende August möglich – ich hoffe natürlich das es im nächsten Jahr wieder angeboten wird – denn ich habe wirklich gut geschlafen!

Einzig der Weg zum Zähneputzen war in der Nacht etwas langwieriger. Gut 100 Meter müssen bis zu den Toiletten und Duschräumen überwunden werden. Aber hey – für Outdoorfans sollte das ja keine Herausforderung sein!

Die Zelte sind nach den 7 Töchtern des letzten adligen Kasteelbesitzers benannt – Claire, Clara, Georgine, Louise, Marguerite, Philippine und Zoè, eines der Zelte ist auch barrierefrei. Sehr genossen habe ich auch das Barbeque und das Frühstück!

Einfach in der Natur sitzen und gutes Essen genießen – herrlich! Über dieses Glampingabenteuer werde ich nächstes Frühjahr noch einmal ausführlich berichten, kann das Erlebnis ausdrücklich empfehlen!

Übernachten auf dem Wasser

Sehr cool fand ich auch die Möglichkeit, in einem Zelt auf dem Wasser zu übernachten. Das Campen auf dem Wasser ist von April bis Oktober möglich, zwei Zelte können angemietet werden. Mit einem Floß fährt man hinüber und genießt die Ruhe inmitten der Natur. Nur eines darf man nicht: Baden. Das ist hier streng verboten.

Wenn ihr mehr zu diesem besonderen Übernachtungserlebnis erfahren wollt, schaut mal hier vorbei – da gibt es Preise und Verfügbarkeiten. Ein Hinweis vorab – hier solltet ihr auf jeden Fall Schlafsack, Kisse und auch Campingutensilien dabei haben.

Offenlegung: Wir wurden von Rivierpark Maasvallei im Rahmen der Kampagne #FlandersForASeason eingeladen.