Ich stehe mitten in einem Dock. Angenehme 23 Grad umgeben mich. Ich hab mir so ein Dock ja anders vorgestellt. Offen, Kühl und vor allem ohne ein schützendes Dach, auf denen sanft Wasser kleine Wellen schlägt. Doch hier – in Bristol – ist alles anderes.
Vor dem Bug des erste „Eisen-Dampf-Schiff“ mit Propellerantrieb stehe ich, und bin überrascht. Über der Wasseroberfläche sieht das Schiff aus, als würde es sofort in See stechen wollen. Unter Tage wird mir bewusst, das die Great Britain wohl nirgends mehr hin schippern wird.
Die Geschichte des Schiffes
Im Jahre 1845 verließ das Dampfschiff das erste mal den Hafen in Bristol. Knapp 50 Jahre schipperte es dann über die Weltmeere und wurde später als Lagerstätte für Baumwolle und Co. auf den Falklandinseln verwendet. In einem desolaten Zustand wurde es von Engländern entdeckt und in einem recht aufwändigen und teuren Verfahren (auf ner Art Ballonschiff) 1970 zurückgeholt. Leider stoppte der Verfall in England nicht, so das man sich in den 90ern für eine recht originelle Lösung entschied. Der untere Bereich des Schiffes bleibt in einer Art stabilen Temperatur – Atmosphäre immer fortwährend im gleichen „schlechten“ Zustand. Geht man nun hier unten an der Seite des Schiffes entlang, so sieht man riesige Löcher und arg verrostete Stellen und merkt, das auch die Zeit an einem solchen Koloss nicht spurlos vorbei geht.
Das Schiff selbst und eine Art Lagerhalle wird nun als Museum verwendet, was man sich bei einem Bristol-Besuch auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Ein Spaziergang im und um das Schiff
Der Gang ins Schiff versetzt mich nun in die Vergangenheit. Über Deck bekommt man ein welche abgespielt an einzelnen Standorten die Geschichte des Schiffes erzählt. Aus einer Zeit, in der die SS Great Britain noch über die Weltmeere fuhr. Von England nach Amerika oder hinüber nach Indien.
Hier kann man anhand zahlreicher Passagierbriefe und Tagebücher den Alltag dieses Schiffes nachvollziehen, kann in der Küche, bei den Heizern, in den Schlafkajüten und im Arztzimmer spazieren gehen oder sich die Betten der dritten Klasse anschauen. Und sich dabei total in der Geschichte an Bord der SS Great Britain verlieren.
Toll ist auch ein vor dem Schiff befindliches Museum – hier kann man sich an einem Steuerrad als Kapitain ausprobieren, allerhand originale Schiffsfundstücke bestaunen und – was ich ganz toll fand – sich in der Kleidung der damaligen Zeit einkleiden und damit dann lustige Fotos machen.
Wenn ich Zeit gehabt hätte…
Interessant ist übrigens auch das Brunel Institute – ein riesiges Archiv mit zahlreichen Schiffs-Dokumenten/Büchern der damaligen und auch heutigen Zeit, über 7000 Schiffsplänen und 35.000 Postkarten mit maritimen Motiven – ein Ort, an dem sich Schifffahrts-Interessierte sicherlich tagelang aufhalten könnten.
Ein kleines Restaurant und ein Souvenir-Shop runden das Angebot ab. Und wer Lust hat, kann sogar an Deck der SS Great Britain heiraten.
- Eintritt: 12,95 £ (damit könnt ihr innerhalb eines Jahres beliebig oft noch mal vorbeischauen). Der Zugang zum Brunel Institute ist frei. (Stand 2013)
- Mehr Informationen zu Öffnungszeiten und Anreise erhalten ihr unter: ssgreatbritain.org
Disclaimer: Ich wurde von BMI Regional und Bristol Tourism auf eine Reise nach Bristol eingeladen.
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Hallo, das sieht alles wirklich sehr interessant aus. Ich bin ja auch schon viel herum gekommen, aber eure Seite ist eine echte Inspiration für neue Ideen und Reiseziele. So eine spezielle Schiffsbesichtigung habe ich bis jetzt noch nicht gemacht. Das wird demnächst aber auch einmal in Angriff genommen. Vielen Dank für eure tollen Berichte. Viele Grüße, Jens
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