Nun ist sie da – die magische 40. Aus der Sicht der 1 1/2 jährigen Janett eine richtig richtig lange Zeit. Unglaublich was seitdem passiert ist. Nun – ich nehme euch anlässlich meines Geburtstages mit auf eine kleine Zeitreise. Zu Orten, die in meinem Leben eine Rolle gespielt haben und es durchaus auch noch tun. Also – alles bitte einsteigen, die Fahrt beginnt!
Inhaltsverzeichnis
Sangerhausen
Am 01.05.1980 wurde ich in der Kleinstadt in Sachsen Anhalt geboren. Damals gab es noch die DDR und während ich die ersten Blicke Richtung Zukunft machte, lief auf der Straße vor dem Krankenhaus eine große Mai Parade zum Tag der Arbeit vorbei. Mir war das egal – schließlich verschaffte mir dieser Umstand bis zum heutigen Tag einen Feiertag. Mit Sangerhausen verbinde ich nur meine Geburt – selbst das so bekannte Rosarium dort habe ich noch nie besucht.
Saalfeld
Die ersten Erinnerunsgfetzen meines Lebens entführen mich an ein Lagerfeuer. Und an den Geschmack von Stockbrot. Eine Schaukel mitten im Wald. Das alles gab es wirklich – es befand ich in der Nähe des Waldhauses, dem Ort an dem meine Eltern Anfang der 80er als Köche arbeiteten.
Ich war im Kindergarten und habe im Thüringer Wald einige spannende Abenteuer erlebt. Kurz nach dem ich meinen Führerschein hatte, bin ich gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Bruder dort hin gefahren. Es war eine spannende Zeitreise und ist leider auch schon viel zu lange her…
Bad Frankenhausen
In Bad Frankenhausen habe ich die meiste Zeit meiner Kindheit verbracht. Auch wenn ich es sicher nicht immer einfach hatte, die Stadt bot schon in den 80er Jahren viele Möglichkeiten für kleine und große Abenteuer.
Ob Wanderungen zur Barbarossahöhle oder Ausflüge zum Kyffhäuser und Panorama, ob ein chilliger Nachmittag im Schwimmbad oder (etwas später) schräge Diskoerlebnisse in der „JET DISCO“ (Die sich damals in einem alten Kino befand – die Kinder der 80er werden das wissen).
Kyffhäuser(denkmal)
Meine Großeltern waren echt cool. Nicht nur, weil meine Oma den besten Nachtisch der Welt machen konnte, nein, meine Großeltern väterlicherseits wohnten ganz weit oben. In der Einliegerwohnung auf dem Kyffhäuserdenkmal – welches auch heute noch zahlreiche Touristen in den Kyffhäuser lockt.
Für mich war das als kleine Janett eine spannende Zeit. Immer dann, wenn ich mit Opa einen Kontrollgang nach der Schließung machen durfte, oder wenn ich im Garten den Geräuschen der zahlreichen Touristen lauschen konnte. Auch heute noch fahre ich gerne dorthin und schau immer wehmütig zur Einliegerwohnung hinauf (die mittlerweile vermutlich leer steht).
Kyffhäuserkreis
Rund um Frankenhausen gab es noch viele Orte, die mich durch meine Jugend begleitet haben. Der andere Teil meiner Familie hat damals in Göllingen auf dem Bahnhof gelebt, meine Großeltern verbrachten ihre Rente in Steinthaleben.
In Rottleben, Seehausen, Oldisleben, Hachelbich hab ich so manchen Sommertag verbracht oder bin in meiner Jugend mit dem Auto herumgecruist. Ja, ich war eine kleine Landpomeranze.
Sondershausen
In Sondershausen habe ich Ender der 90er Jahre meine Ausbildung zur „Staatlich geprüften Dokumentationsassistentin“ abgeschlossen. Joaah ich hab sozusagen das Diplom zum Dokumentieren!
Ich kenne Sondershausen zumindest in Sachen Straßenverkehr noch heute noch wie meine Westentasche, dort haben ich meinen Führerschein gemacht. Vor zwei Jahren war ich nach Jahrzehnten auch endlich mal wieder im Schloss. War nett.
Mühlhausen
Auch wenn ich in der Stadt am Rande des Hainich nur ein knappes Jahr verbracht habe, in diesem „Schuljahr“ habe ich ungemein viel gelernt. Etwa, wo der Mittelpunkt von Deutschland liegt, wie driften funktioniert und das es ungünstig ist, als Mädelsgruppe an einem Mittwochabend in eine Disko an einem Bundeswehrstandort zu gehen.
Und ja, Mühlhausen ist auch als Stadt wirklich sehenswert, was mir ein paar Jahre später bei Besuch im Reformationsjahr aufgefallen ist.
Nordhausen
Im Internet habe ich lesen können, das Nordhausen wohl eine der langweiligsten Städte Deutschlands sein soll. Ich kann guten Gewissens behaupten: So schlimm isses da nicht.
Ich habe zwei Jahre hier studiert, war ab und zu im Südharz unterwegs und habe vor allem das schöne Schwimmbad im Jugendstil sehr gemocht. Auch die Altstadt hat sich in den letzten Jahren echt herausgeputzt und das eine Dampflokfahrt zum Brocken für jeden Besucher ein Muss ist, brauch ich wohl nicht zu erwähnen.
Nürnberg
Irgendwie schon verrückt. Hätte das Leben anders gespielt hätte ich wohl mal in Nürnberg studiert. Meine Zusage hatte ich schon und auch schon meine Umzugskisten standen in einem fränkischen Dorf. Nürnberg fand ich schon irgendwie toll (zumindest dann wenn kein Weihnachtsmarkt war). Irgendwie hat es mich immer auch ein klein wenig an Erfurt erinnert und hat doch so viele Eigenarten.
Vor ein paar Jahren habe ich in Nürnberg ein Mädelswochenende mit Monique verbracht uns es war fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Unabhängig vom Leben, was manchmal anders spielt als man denkt gibt es ab und an Orte die einfach nur packen. Nürnberg gehört definitiv dazu!
Düsseldorf
Statt nach Nürnberg hat es mich 2002 nach Düsseldorf verschlagen. Damals hatte ich die Wahl zwischen Düsseldorf, Köln und Stuttgart – alle Städte bedeuteten für mich einen kompletten Neubeginn. Gelandet bin ich dann in Düsseldorf – eine Stelle an der Universität hab ich den Zeitarbeitsfirmen der anderen Städte vorgezogen. Und ja – noch heute bin ich beim gleichen Arbeitgeber – auch wenn die Position gewechselt hat.
Der Neubeginn hat mir damals wirklich gut getan und Freunde (fürs Leben) haben ich schnell gefunden. Und ja – auch Düsseldorf hat mich ziemlich gefangen. Auch wenn ich nach zwei Jahren in Derendorf doch wieder ins „ländliche“ gezogen bin.
Dormagen
Auf´m Land wohne ich noch immer. Nur knapp 13 Kilometer von Düsseldorf entfernt bewohne ich eine wunderschöne Wohnung in einem Vorort von Dormagen. Nur 200 Meter zum Rhein, mit Bauern quasi direkt vor der Haustür und einer sehr bekannten Zeitreise-Stadt nebenan wird es hier selten langweilig.
Übrigens – trotz „Landwohnung“ habe ich seit 2003 kein eigenes Auto mehr. Auch wenn es immer noch einige gibt, die mich erstaunt anschauen – ich habe mich in gut 15 Jahren mittlerweile an die Auf und Abs des öffentlichen Nahverkehrs gewöhnt. Und einige wirklich nette Menschen kennengelernt!
Köln
Seit 2017 verbringe ich so einige Wochenenden und Feiertage in der Stadt mit dem Kapellsche. Und nachdem ich 2018 die Stadt einmal umrundet habe (davon muss ich euch auch noch erzählen) gehört Köln definitiv zu den Orten die mein Leben verändert haben. Ich gebe gerne zu – da hat auch ein ganz besonderer Mensch etwas mit zu tun der zufällig in der rheinischen Stadt wohnt.
Ob es mich in den nächsten Jahren ganz dorthin verschlagen wird? Wer weiß. Aber wer hat schon den Luxus einer Stadt und einer Landwohnung?
Mirtos
Wie ich jetzt von Köln auf Mirtos komme? Nun, tatsächlich ist die kleine Gemeinde auf der griechischen Insel Kreta dafür verantwortlich, das ich heute einen Reiseblog schreibe. Die Geschichte mit dem Mann mit der Axt habe ich natürlich auch hier niedergeschrieben – sie war der Grund warum ich angefangen habe über Reisen zu schreiben.
2006 war das. Eine ewige Zeit her! Und doch ist Mirtos einer der Orte, die ich gerne mal wieder besuchen würde. Weil sie sich auch kaum verändert haben. Ich liebe solche Orte.
Burgenland
Auch Österreich hat mich in meinem „Reiseleben“ sehr beeinflusst. Die Kreativreise ins Burgenland war nicht nur meine erste Pressereise sondern auch eine der Initialzündungen für diesen Blog teilzeitreisender.de. Der ist inzwischen schon 7 Jahre alt und mit über 1000 Reisegeschichten gefüllt.
Welche Reiseorte mich wirklich geflasht haben, ob vor oder während meiner Reisebloggerzeit, das werde ich euch in einem anderen Bericht schreiben.
Das ist schon komisch: Da beschreibst du bis auf 2 Ausnahmen Orte in Deutschland und ich kenne lediglich Nürnberg und Köln. Naja, auf Kreta war ich auch schon mal, aber nicht in Mirtos.
Diese Kyffhäuser Gegend möchte ich mir mal unbedingt ansehen. Kyffhäuser ist wohl vielen Wessis unbekannt und ich weiß eigentlich auch nix darüber. Schande über mich.
Danke für diesen schönen Rückblick!
LG
Sabiene