Bielefeld ? Wer will denn schon dahin ? Als ich in meinem Bekanntenkreis von der Reise an den Rand des Teutoburger Waldes berichte hatte, kam mir vor allem eines entgegen. Unverständnis. Gepaart mit ein paar Sprüchen über das nicht exsistente Bielefeld war der Ehrgeiz, ein ganz anderes Bielefeld zu zeigen – natürlich richtig groß. Und ich habe tatsächlich trotz Julisturm und Sommerloch ein paar wirklich coole Highlights gefunden, die ich euch als bald „Bielefeld“ – Besucher natürlich nicht vorenthalten will. Ich kann schon vorab sagen – es wird süß und es zwitschert.
Eine Auszeit im Schlösschen genießen!
Mitten in der Stadt gibt es ein kleines altes Wärterhäuschen. Es ist nicht so genau geklärt, wozu es früher einmal genutzt wurde, seit nunmehr zwei Jahren ist hier aber ein echtes Kleinod eingezogen. Das „Schlösschen“ liegt nicht nur gut erreichbar an einer Straßenbahn-Haltestelle, sondern ist meine Empfehlung für alle Tee und Kuchenliebhaber.
Schon allein die handgeschriebene Speisekarte ist ein Highligt. Mal ganz davon abgesehen, das eine urige alte Couch, ein bunt gemischtes Reportoire aus Stühlen und Tischen und jede menge Klim-Bim den Vintage-Style des Cafes hervorheben, fühlt man sich hier inmitten des Trubels „drumherum“ wie auf einer Insel.
Mein Rosentee war ein Tee mit kleinen Rosenblüten, mein Kuchen war vegan (und ich war überrascht wie lecker!) und das Buch über eine Psychologin, die über ihre Fälle schrieb ziemlich intellektuell. Bei gutem Wetter ist auch die Terrasse geöffnet. Nebenan ist ein Spielplatz und es gibt gelegentlich Konzerte. Nach gut einer Stunde auf dieser Stadt-Insel war ich bereit für den Kampf mit dem Julisturm… Auf dem Weg zum nächsten Highlight.
In einem kulinarischen Gotteshaus speisen!
Nicht nur in Magdeburg und in Limburg gibt es Kirchen, die in Restaurants umfunktioniert wurden, auch Bielefeld hat ein kulinarisches Gotteshaus. Die Martini-Kirche wurde um 1890 herum gebaut und bis 2002 auch noch als Kirche genutzt.
2004 dann erfolgte der Umbau zu einem Restaurant der besonderen Art – denn in der Kirche werden neugotische Architekturelemente mit modernen Gestaltungselementen kombiniert. Diese Kirche ist immer gut besucht, ich hatte als Single Glück noch einen Platz zu bekommen, für alle, die zu zweit oder mit der Familie, Freunden kommen – lohnt sich eine Reservierung.
Das Essen und Trinken ist recht gut und rechtfertigt den etwas gehobeneren Preis – und das Ambiente mit den bunten Kirchenfenstern wirkt bei Licht und Dunkelheit. GlückundSeligkeit – so wird das Restaurant genannt – verspürt man hier wirklich – und das nicht nur, weil man in einer Kirche gegessen hat.
Der mit dem Vogel sang: eine Nacht im Altstadthotel Bielefeld verbringen!
In einer ruhigen Straße mitten im Zentrum von Bielefeld befindet sich das „Altstadthotel Bielefeld„. Was im ersten Moment ein wenig spießig klingt, stellt sich für mich als absolute Hotelempfehlung heraus.
Ein modern loungig gestaltetes Foyer mit Bar und Leseecke, nur 27 Zimmer, die sich über vier Etagen erstrecken und ein besonderes Highlight, was mich im sonst einfach eingerichteten Zimmer erwartete. In jedem Zimmer befindet sich ein besonderes Kunstwerk.
Ein kleiner Vogel hängt auf einem Zweig über meinem Bett. Nein kein echter, und doch macht es das Zimmer sehr einzigartig. Auf keinen Fall solltet ihr das Frühstück versäumen, selbstgemachter Kuchen und frische Eierspeisen sowie ein guter Latte Machiato machten meinen Morgen zum Highlight! Und das beste ist – eine Nacht im Hotel kann man schon ab 65 Euro im Einzelzimmer genießen. Wer das Frühstück genießen will, sollte noch einmal 10 Euro mehr einrechnen.
Die Urpferde besuchen und dem schottischen Hochlandrind die Zunge ausstrecken!
Eigentlich war der Besuch im Tierpark Olderdissen nur als kleiner Abschluss meiner Bielefeld-Tour geplant. Der Tierpark befindet sich knapp 5 km außerhalb vom Zentrum, kann jedoch ganz einfach mit dem Bus erreicht werden.
Bielefeld ist nicht nur Industrie und Wirtschaft – das wird mir bei der Fahrt ins Grüne schnell klar. Der Tierpark ist kostenlos, was beträchtlich ist, bedenkt man seine Größe und Artenvielfalt. Hier findet man kein Zebra und auch keine Löwen, dafür aber typische einheimische Tiere.
Vom Urpferd über Uhus bis hin zu Bären kann man hier Stunden aufhalten. Natürlich sind aufgrund der vielen Spielmöglichkeiten auch zahlreiche Familien unterwegs, eine Gastronomie sorgt für Stärkung und wer will, kann eine kleine Runde mit der Kutsche fahren. Oder in den Streichelzoo gehen!
Auch wenn ich die Bären und die Wölfe nicht gesehen habe – ich hab einen sehr schönen Nachmittag hier verbracht. Übrigens hat der Park 24 Stunden geöffnet, wer also lieber die nachtaktiven Tiere beobachten will, kann dort auch 11 Uhr Abends hingehen.
In der Altstadt auf Spurensuche gehen!
In Bielefeld gibt es einige unterirdische Straßenbahnstationen – und wie der Zufall so wollte, musste ich in ebensolchen auf meine Bahn warten.
Dabei entdeckte ich im Boden eingelassen einen Ausgrabungsfund eines Tieres und stellte fest: Hey – Bielefeld ist schon ein wenig älter! Durch die Nähe zum Teutoburger Wald und auch durch eine zentrale Rolle im Mittelalter gibt es in der Stadt noch zahlreiche Zeitzeugen längst vergangener Tage.
Ob in Bahnstationen oder im und um das Rathaus (dort soll man sogar mal in der Tiefgarage nachschauen) – es gibt überall aufbereitete Relikte einer längs vergangenen Zeit.
Nicht zu vergessen die Geschichte mit der mysteriösen englischen Telefonzelle und der Sparrenburg, von der ich euch in einem weiteren Bericht erzähle.
Offenlegung: Ich wurde von DeinNRW und Bielefeld Marketing auf ein Wochenende in die westfälische Stadt eingeladen.
[…] Bielefeld mal anders […]
[…] in zahlreichen Wildparks in NRW kostenfrei oder sehr günstig. So kommt ihr zum Beispiel in den Tierpark Olderdissen in Bielefeld ebenfalls ohne Eintritt und auch der Wildpark Grafenberg in Düsseldorf oder der Wildpark […]
[…] es sonst noch so in Bielefeld zu entdecken gibt, erfahrt ihr in einem weitern […]
Hallo,
ich bin für 3 Monate zum arbeiten nach Bielefeld abkommandiert und fühle mich insgesammt etwas verloren und einsam. Aber: Deine Tipps sind Gold wert. Und ich muss bisher auch sagen, dass Bielefeld schöner ist als man im Vorfeld denkt.
Kommendes Wochenende bekomme ich Besuch und dann werden wir Deinen Bericht nutzen.
Danke schonmal
Hallo Michael,
für dieses Wochenende steht ja ein großes Event an. Auf der Burg findet ein Mittelalterfestival statt – was ich dir unbedingt empfehlen kann. Und drei Monate weg von daheim sind immer doof – genieß die Zeit dennoch!
[…] Genuss-Todo-Liste und steuere mein Auto Richtung Innenstadt zum Café Schlösschen. Dazu hatte in Janetts Blog einmal gelesen und die Beschreibung las sich nett. Direkt vor der Türe finde ich sogar noch einen […]
Ui, interessanter Beitrag, das hört sich wirklich spannend an! Danke für die Inspiration, das Café und die Innenstadt sind definitv weitere Entdeckungen wert.
Viele Grüße
[…] Städteregion besuchen. Diese Internet-Reisereporter sind/waren „Meerblog“, „Feiyeahabend“, „Teilzeitreisender“, „Ostwestf4le“, „Taklyontour“, „Heldenwetter, bzw. Reisedepeschen“ und […]
[…] Ich kann den Kalauer selbst nicht mehr hören, aber das muss jetzt sein: Bielefeld gibt es wirklich! Und Janett kann es beweisen bei Bielefeld mal anders – Genuss, Natur und mehr. […]
Wow. Das hört sich eigentlich sehr interessant aus. Alleine das Cafe Haus wäre für mich eine Reise wert.