Mir wurde vor ein paar Tagen von einer bekannten im Internet gesagt: „Hey, schreib doch mal ein paar Sachen über dich“. Und ganz so einfach ist das nicht. Es gibt Dinge die behalte ich doch lieber für mich. Aber ich hab mir auch gedacht: Ein bissl was kann ich euch ja verraten. An dieser Stelle versuche ich 15 Fragen rund ums Reisen und über mich zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Was war deine erste bewusst wahrgenommene Reise?
Eine sehr gute Frage. Und tatsächlich musste ich dafür lange überlegen. Ich hab noch meinen ersten Flug nach Pisa in Erinnerung (da war ich 21) und ich denke noch oft an meine erste Reise in die USA (2008). Ich bin in der DDR aufgewachsen bis ich circa 10 war – damals haben wir viele Besuche bei Verwandten gemacht. So ging es an die Ostsee oder nach Berlin.
Die erste wirklich „weite“ Reise führte mich 1990 nach Karlsbad im heutigen Tschechien. Und eigentlich kann ich mich nur daran erinnert das ich nicht mit nach Prag durfte weil ich die Klobrille kaputt gemacht habe. Aber das ist eine andere Geschichte ;)
Wie hat Corona dein Reiseverhalten verändert?
Seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 bin ich nur ein einziges mal geflogen. Mein Ziel war damals Österreich (für ein Wochenende). Bis Oktober war ich ansonsten nur in NRW, Niedersachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen (und für ein Wochenende in Rheinland-Pfalz). Gemeinsam mit meinem Freund bin ich viel in NRW unterwegs. Wir erwandern mit der Hilfe von Komoot unsere nähere Umgebung (bis 60 Kilometer von Dormagen) und entdecken dort allerhand unerwartetes. Lustigerweise bin ich im letzten Jahr dennoch weniger gelaufen – das wird sich in 2021 hoffentlich ändern.
Ich schränke mich in Sachen Reisen absolut ein. Zum einen weil es für mich auch eine Sache der Fairness allen anderen gegenüber ist. Und zum anderen weil ich kein Risiko für meine Freunde und Familie sein will, wenn ich irgendwo angesteckt werden könnte. Die Welt ist zwar nach der Pandemie nicht mehr die selbe, aber sie ist immer noch da. Und ich werde hoffentlich genug Zeit haben um den einen oder anderen Ort zu entdecken. Auf dem Blog hat sich durch Corona jedoch auch ein bissl was geändert. Ich berichte eher über deutsche Ziele und vor allem berichte ich auch über Dinge die man im Lockdown machen könnte oder Reiseführer für Deutschland. Und meinen Artikel über die Zeitreisefilme habt ihr auch schon gesehen, oder?
Was war der größte Fehlkauf in Sachen Reiseausrüstung?
Ich und Reiseausrüstung. Ziemlich unspektakulär. Ich habe mal zwei Regenjacken gekauft, und beim Auspacken unterwegs feststellen müssen, das die bestimmt 5 Größen zu groß waren. Das hieß bei mir vor allem, das ich meine Arme knapp zwei mal darin unterbringen konnte. Und ich habe tatsächlich ein paar Wanderschuhe online gekauft, die ich bis heute einmal anhatte – sie sind leider etwas zu eng.
Abseits vom Reisen – hast du auch andere Hobbys?
Tja – in den letzten Jahren wohl nicht, um ehrlich zu sein. Aber ja, ich habe auch andere Hobbys. Ich arbeite sehr gerne mit Holz, früher habe ich gerne Holzkisten bemalt und verziert, in diesem Winter (2021) habe ich ein Vogelhaus zusammengebaut.
Ich lese gerne Liebesromane (etwas was ich lustigerweise seit Corona gar nicht mehr gemacht habe) und ich schaue mir gerne Schnulzige Filme an. Ich versuche auch mit Freunden regelmäßigen Kontakt zu halten, wobei das dieser Tage auch nicht so einfach ist, wie ich es mir vornehme. Aber sonst mach ich alles mal ab und zu und nicht regelmäßig. Leider bin ich in Sachen Kochen nicht wirklich talentiert – obwohl ich in Kochkursen immer mal wieder mein Glück versuche.
Packliste oder improvisieren: Wie sehen deine Methoden beim Kofferpacken aus?
Ich habe keine Packliste. Ich hab das mal versucht, aber ich viel zu viel „Chaot“ um mich dran zu halten. Ich versuch an die wichtigsten Sachen (Akkus, Sonnencreme, Zahnbürste) zu denken, aber den Rest schmeiß ich recht wahllos in die Tasche. Und so ist es mir auch schon mal passiert das ich einen Urlaub ohne Socken verbracht habe und beim anderen mit zwei paar Schlüpfern zurecht kommen musste. Mein „Kosmetikbeutelchen“ pack ich oft gar nicht aus, so muss ich vor der Reise nicht alles zusammen-sammeln.
Nimmst du vorsorglich lieber mehr mit – oder kaufst du eher vor Ort, wenn etwas fehlt?
Es kommt drauf an. Nach Amerika bin ich sogar absichtlich mit halb leeren Koffer geflogen, weil man sich in den Outlets vor Ort wunderbar mit günstigen Markenklamotten eindecken kann. Wenn ich jedoch auf einem Wochenendtrip unterwegs bin will ich nicht stundenlang in Einkaufszentren unterwegs sein. Gerade jetzt in Coronazeiten sind mir Einkaufszentren eher zuviel Stress. Da achte ich schon darauf alles wichtige dabei zu haben.
Hast du einen Reiseführer in Buchform dabei und wenn ja, welchen?
Tatsächlich lese ich Reiseführer am liebsten vor der Reise und bastele mir daraus dann eine Googlemaps-Karte mit den Orten die ich gerne besuchen will. Die meisten Reiseführer dienen mir daher eher als Inspiration und weniger als Tippgeber vor Ort.
Was wir jedoch ab und an dabei haben sind kleine Wörterbücher. Aber auch da helfen in den letzten Jahren Apps wesentlich weiter.
Gab es auf einer deiner Reisen einen Ort den dir jeder empfohlen hat und du hast danach nicht verstanden warum? Was war das?
Schwierig. Ich bin leicht begeisterungsfähig. Glaub ich zumindest. Ich war glaub ich nur einmal richtig enttäuscht. Das war in Italien, dort war ich in der Nähe von Pisa – ich glaub es war Februar – am Meer und ich sah nur Schmutz und Dreck !! Auch Pisa an sich hat mich damals nicht wirklich begeistert, ich hatte mir das alles – sagen wir mal – ein wenig größer vorgestellt. Und dabei haben vorher so viele davon geschwärmt !!
Was ich jedoch in den letzten Jahren zunehmend merke: Mich stressen Orte die überlaufen sind. Das fand ich vor allem in Lissabon und Barcelona schade. Dort gibt es so viel was mir gefallen hat – doch wenn Menschenmassen drängeln dann hat das für mich nichts mit entspannten Urlaub zu tun.
Gab es schon einmal eine Situation auf einer Reise, wo du gedacht hast: Ich will nur wieder weg?
Ja, den gab es. Es war damals in Amerika von New Hampshire auf dem Weg zu den Niagara Fällen. Wir stoppten in einer Stadt namens UTICA. Das Hotel war bescheiden (kein Internet) – der Zoo war Tierunwürdig und wir fuhren durch Straßen wo ich lieber die Türen verriegelt habe und betete, das wir dort schnell wieder weg waren. Auch sonst wirkte dieser Ort sehr trostlos. Ich hoffe, es lag nur am Wetter. Aber sonst… Klopf auf Holz… gab es keinen Ort in dem ich nicht doch wirklich schöne Ecken entdeckt habe.
Wo übernachtest du unterwegs am liebsten?
Diese Frage wird mir tatsächlich häufiger gestellt. Eigentlich ist sie recht einfach zu beantworten denn ich liebe komfortable Betten und ein Bad in dem ich mich ausstrecken kann. Damit fallen die meisten Campervans und viele Hostels schon mal raus.
Ich liebe gute Hotels (vor allem mit schönen Ausblick) und ich bin in den letzten Jahren auch auf den Geschmack von Ferienwohnungen gekommen. Ab und zu begeistert mich jedoch auch eine besondere Unterkunft. Nie vergessen werde ich die Nacht im Darm oder auch die barocke Suite in Antwerpen. Mittlerweile gibts übrigens auch eine umfangreiche Liste mit besonderen Unterkünften in Deutschland.
Thema Märkte: Hast du einen Lieblingsmarkt und wenn ja, welchen?
Leider habe ich das Thema „Trödelmärkte“ in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt. Meine letzte Tour ging 2019 nach Tongeren, dort gibt es einen sehr bekannten Antik-Trödelmarkt.
Ein paar mal war ich auch schon zu Gast beim Beats & Bummel in Neuss, ein Trödelmarkt abends in alten Güterhallen der Bahn. Aber auch der Vintagemarkt in Brüssel und der Gemüsemarkt in Graz würde ich gerne noch mal besuchen. Ich war nur leider schon viel zu lange nicht mehr auf einem Markt. Nach Corona vielleicht?
Hast du in deiner Heimat(stadt) schon mal an einer Touristen-Tour teilgenommen?
Ja habe ich. Eine sehr spannende Nachtwächterführung ins Mittelalter. Ist aber auch recht leicht – mein Nachbarort ist die Zollfeste Zons, wo regelmäßig Mittelalterliche Veranstaltungen stattfinden, und gelegentlich auch Führungen.
Eine Tour für Einheimische ist aber ebenso spannend – bei uns gab es bis 2019 spannende Touren zu den Unternehmen der Region. Ich habe so einen Einblick bei einem Metallhändler bekommen und durfte mit dem Boot viel über den Chemiestandort Dormagen erfahren.
Wie wichtig ist es dir in deinem Freundeskreis, dass deine Liebsten dieselbe Art des Reisens mögen wie du?
Sehr wichtig. Auch wenn es ab und an mal ganz angenehm ist eine Reise allein zu unternehmen – ich liebe es die schönen, lustigen oder auch anstrengenden Momente unterwegs teilen zu können. Seit 2017 bin ich sehr häufig mit meinem Freund unterwegs, aber ab und zu genieße ich auch eine Auszeit mit Freundinnen.
So haben wir unter anderen in Südschweden erfahren, habe Riga und Stockholm entdeckt und habe einen Roadtrip durch Frankenländle gemacht .
Bei der Abreise: Wovon fällt dir der Abschied am schwersten?
Am schwersten fällt es mir loszulassen wenn es Orte gibt, die mir wirklich gut gefallen haben. Es gibt deshalb viele Orte die ich in den letzten Jahren mehrfach besucht habe. Lissabon zum Beispiel, oder aber auch London. Oder Magdeburg, für mich einer der Geheimtipps für all diejenigen die keine überlaufenen Städte mögen.
Was war deine bisher schönste Heimkehr von einer Reise und warum?
Meine schönste Heimkehr war der Beginn einer ganz tollen Beziehung. 2017 war ich auf einer Bier-Presse-Reise in Bayern unterwegs. Als wir am Flughafen auf unseren Abflug warteten zog über Deutschland ein fettes Unwetter. Das wiederum hatte zu Folge das ich im Flieger bangen musste die letzte S-Bahn nach Hause noch zu erwischen. Am Flughafen dann jedoch erwartete mich eine Überraschung.
Ich wurde von meinem Freund abgeholt, damals hatten wir uns jedoch erst einmal gesehen. Ich hab mich riesig gefreut – zumal er extra von Köln nach Düsseldorf gefahren ist. Noch besser wurde es jedoch als wir im Auto ankamen. Er hatte mir extra Minionkekse und Wasser besorgt <3. Und bis zum heutigen Tag holt er mich von einer jeden Reise ab. DANKE!
Fehlkauf Wanderschuhe – das kenne ich auch. Ich bin am nächsten Tag wieder mit meinen Klepper-Wandersandalen losgelaufen, damit sich die Blasen an den Fersen erholen konnten.
„Ye ain’t going te climb Ben Nevis in sandals, sure?“
„I’m German.“ *Grinsen*
„Ah, weel, one o’these days one of yer lot’ll climb Mount Everest in sandals.“
Sandalen im Schnee – der lag auf dem Gipfel nämlich – sind schon lustig, aber wehgetan haben mir die Füße nicht mehr. :D
Liebe Janett,
ich würde Dich vom Flughafen abholen kommen, wenn ich ums Eck‘ wohnen würde :D !!! Reicht Dir das als Freundschaftszusage? Hehehe. Und was bitte schön meint „wie bolle“? Muss einer von Euren deutschen Ausdrücken sein. Auf Österreichisch sagt man dazu: “ .. auf eines freu‘ i mi narrisch“ – oder so..!
Freu‘ mich auf unser nächstes Wiedersehen! Mein Blogstöckchen muss ich auch noch beantworten und weiterschießen – klasse Sache ;)
Liebe Elli,
Danke lieb von dir !! Das weiss ich doch auch. Immerhin hast du uns von Irgendwo aus dem Nirgendwo aus Sopron abgeholt ! Ja Bolle ist das gleiche wie Narrisch :D. Bald ist ja ITB! Und ich bin gespannt auf dein Blog-Stöckchen-Antwort-Post :D