Schon vor einigen Monaten kam mir die Idee: Warum nicht offensiv gegen das nunmehr bei mir recht leichte flaue Gefühl während Start und Landung beim „Fliegen“ vorgehen? Beim Autofahren hat mir das auch geholfen. Hab ich es als Kind gehasst – Auto zu fahren, liebe ich es seit meiner ersten Fahrstunde. Kann das nicht auch beim Fliegen funktionieren?
Auf der Suche nach Möglichkeiten ist mir die Idee gekommen, mein „Können“ in einem Pilotentraining im Simulator auszuprobieren. Dort kann ich erst mal nix kaputt machen und selbst wenn der Flieger abstürzt… passieren tut nix.
Inhaltsverzeichnis
Ich werde ein iPILOT
An drei Standorten in Deutschland (Hamburg, München und Düsseldorf) kann man ganz unkompliziert und ohne viele Vorkenntnisse eine „Flugstunde“ buchen. Auch gibt es spezielle Anti-Flugangst-Seminare, die jedoch in Gruppen angeboten werden und daher auf bestimmte Termine festgelegt sind. Das iPilot in Düsseldorf befindet sich in einem Air-Berlin Haus, knapp 10 Gehminuten von Terminal A des Flughafens entfernt.
Eine Flugstunde kann von 30 – 120 Minuten gebucht werden. Mit dabei ist ein „1. Offizier“, der euch den Simulator (die Pilotenkabine) und den Ablauf erläutert und euch auch während des Fluges hilfreich zur Seite steht. Mein erster Offizier David – seines Zeichens im wirklichen Leben mit einer Pilotenausbildung versehen, sah nicht nur echt „Pilotenlike“ aus, sondern konnte mir auch jede Menge zeigen.
Der Simulator-Raum der Boing 747 ist nicht sehr groß.
Eine Kabine mit 4 möglichen gemütlichen Ledersitzen, das Cockpit und zahlreiche Monitore – thats all. Mehr braucht es aber auch nicht, denn wenn der Raum abgedunkelt ist, ist die Simulation perfekt. Schon beim Probe sitzen auf dem Kapitänsstuhl stellte ich fest, das ich mit meinen kurzen Beinen schon mal keine lange Pilotenkarriere verfolgen kann. Viel zu weit sind die Pedale (deren Sinn mir entgangen ist) von meinen Füßen entfernt. Eine gute Viertelstunde erklärte mir David dann die einzelnen Lämpchen und Funktionen im Cockpit.
Schon da wurde mir klar, mit wie vielen Sicherheitsmechanismen so ein Flieger ausgestattet ist. Wetterradar, Autopilot, Funkanlage, Möglichkeit von Ausgleichseinstellungen, falls ein Triebwerk den Geist aufgibt, unglaublich viele Informationen prasselten auf mich ein. Und obwohl mich diese Information ängstigen sollte, war das Gegenteil der Fall. Ein Pilot hat so viele Möglichkeiten, einen Flieger sicher zum Boden zu bringen, das selbst Unwetter und Nebel heutzutage kein Problem darstellt. Nur die Winde sind etwas tückisch, aber der Simulator ist nicht so lebensecht, das man diese hier „reallife“ mitbekommt.
Los ging es dann auf unserem ersten Flug von Düsseldorf nach Köln.
Bremse lösen, Gas geben und dann den Steuerknüppel nach oben ziehen… Scheint ja recht einfach zu sein ! Ich erfuhr von der 15 Grad Regel (mit der man steigt) und davon, das ein Pilot in den seltensten Fällen nach Sicht fliegt, sondern fast immer ausschließlich nach Instrumenten. Ein wenig komplizierter wurde es dann, als David auf dem Simulator eine Schlecht-Wetter-Front einstellte und wir einiges zu tun hatten.
Hierbei kamen auch ein paar Flight Management Systeme zum Einsatz, wie z. B. der Autopilot. Wenn man sich überlegt, das in einer BOING 747, wie ich sie geflogen bin, über 900 Knöpfe zu finden sind, ist allein das Studium der ganzen Funktionen eine langwierige Angelegenheit.
Nach einem Restart und einigen Turbulenzen war ich dann auch soweit, einen Flug „fast“ allein zu fliegen. Wenn man ein paar Regeln kennt, ist das ganze „fast“ wie Autofahren, zumindest im Simulator..
Mein Flug ging vom neuen Hong Kong(er) Flughafen zum alten Stadtflughafen, direkter Einflug über den Wolkenkratzern und ich konnte mir die Sicht aus dem Cockpit nicht entgehen lassen. Eine fast perfekte Landung legte ich dann auch fast alleine hin – sagte zumindest David. Danach hab ich sogar als Belohnung eine Urkunde bekommen.
Doch hat es mir was zum Thema Flugangst was gebracht ?
Natürlich gibt es auch spezielle Flugangstkurse – die dann auch bestimmte Szenarien durchspielen und von speziell dafür geschulten Piloten durchgeführt werden. Ich glaube jedoch, das für so leichte Fälle wie mich eine solche Simulation schon ausreicht, um Angst abzubauen. Durch mein jetziges Wissen gehe ich ab sofort relaxter an Start und Landung.
Ein Pilotentraining ist nichts für dich?
Dann hab ich weitere hilfreiche Tipps gegen die Flugangst .
Offenlegung: Der Simulator-Flug wurde mir ermöglicht von iPilot.
Interessant, dass es eine Pilotensimulation gibt, um die Flugangst zu überwinden. Vor allem finde ich es klasse, dass es auch von Personen geleitet wird, die selbst eine Pilotenausbildung gehabt haben. Da ist die Kompetenz definitiv an der Seite. Hoffentlich kann ich bei Gelegenheit auch mal so etwas machen.
[…] Das kenn ich. Denn damit hatte ich lange Zeit zu kämpfen und kann euch auch verraten das es wohl nie so wirklich weggehen wird. Ein paar Tipps gibts dennoch – denn ich habe natürlich mehrere Methoden zur Flugangstbekämpfung ausprobiert. Unter andern habe ich selbst ein Flugzeug geflogen. […]
[…] Erfahrungen mit einem Pilotentraining im Flugsimulator Düsseldorf habe ich auch […]
[…] zurück waren. Ich habe einige Versuche gestartet, diese Angst los zu werden. Am besten hat mir das Pilotentraining geholfen. Vor ein paar Jahren habe ich auch meiner Höhenangst durch einen Fallschirmsprung […]
[…] wieder damit und es wird von Turmbesteigung zu Turmbesteigung besser. Meine Flugangst ist seit dem Pilotentraining vor 3 Jahren weitestgehend weg. Auch „alleine“ unterwegs sein macht mir seit Jahren nix mehr […]
[…] A380 „fliegen“ auch. Glaubt ihr nicht? Ich habe es selbst ausprobiert und empfehle eine Flugstunde mit dem iPILOT-Simulator nicht nur Aviation-Geeks, sondern jedem, der sich mit den Mechanismen beim Fliegen beschäftigen […]
Hi,
starten finde ich persönlich sogar toll – aber das Landen ist immer eine Herausforderung für mich. Habe mir angewöhnt, die Augen zuzumachen und mich auf das Atmen zu konzentrieren. Also mir persönlich hilft es.
Liebe Grüsse
Gaby
Hallo Gaby, jeder hat da wohl so seine eigenen Methoden. Mittlerweile bin ich so mit dem Fotografieren im Landeanflug beschäftigt, das ich das gar nicht mehr mitbekomme. Super, das du deine eigene Methode gefunden hast :D
Hallo,
Ich habe auch schon mal überlegt das gleiche zu machen. Kurzer Hand habe ich einen Kollegen angerufen der selber mit kleinen Maschinen fliegt und ihn gefragt ob er mich mal mitnehmen kann. Wenn man das alles aus der Sicht eines Piloten mitbekommt sieht man das fliegen dann ganz anders. Also mir hat es schon sehr geholfen!
Denke ich auch ! Die Unsicherheit ist halt immer gegeben, wenn man nicht weiss was passiert – das verschwindet halt dadurch.
[…] hab ich aktiv etwas gegen meine Flugangst getan. Ein Pilotentraining sei dank kann ich mich jetzt recht unbeschwert durch die Lüfte […]
[…] weitere tolle Idee, gegen Flugangst vorzugehen ist selbst einmal zu fliegen. So wie ein Pilot. Natürlich wird es selten die Möglichkeit geben, dies in “echt” […]
Hi,
finde Deine Flugangst Tipps super, von dieser Seite aus hab ich das noch gar nicht gesehen, ich beschäftige mich auch mit diesem Thema, würde mich freuen, wenn Du mal meinen Blog besuchst hilfe-bei-flugangst.com
LG
Klaus
Ich bin bisher recht selten geflogen und ja so richtig dolle war mir dabei auch nicht. Allerdings weniger aus Angst vorm Fliegen selbst, sondern mehr weil mir schnell übel wird (Gleichgewicht und so). Ich habe mir seinerzeit Reisekaugummis gekauft, die ich vor dem Start angefangen habe zu kauen (leichte Betäubung ;-)). Außerdem möglichst ein Platz am Gang gewählt, weil dort mehr Platz ist und vor dem Start langsam, ruhig und tief geatmet. Ich glaube, daß die Enge und der sehr eingeschränkte Blick nach draußen mit zur Flugangst beiträgt und ich auch viel lockerer wäre, wenn ich selbst im Cockpit säße (mit Blick nach vorne). Ich muß ja nicht gleich selber fliegen ;-). Wenn ich einmal in der Luft bin/war, war es i.d.R. auch kein großes Problem mehr. Ich habe die Augen zugemacht und vor mich hingedöst.
LG
Michael
Was es nicht alles gibt, das ist ja cool. Würde ich auch toll finden.
Ich habe auch total Angst vorm Fliegen, obohl ich Flugzeuge und Flughäfen immer toll finde. Meine Angst ist, in einem „Raum“ eingesperrt zu sein. Obwohl ich wirklich gerne mal einen Kurzflug probieren würde, vermutlich ist Ralf dann danach am Ende ;)