Nachdem ich vor guten einem Jahr euch die schönsten Küstenorte in Holland vorgestellt habe, ist es längst überfällig, euch auch ein paar schöne Küstenorte in Deutschland vorzustellen. Nun gibt es davon so viele – ein einziger Artikel wäre sicherlich viel zu lang geworden. Deshalb habe ich die „Küstenorte“ aufgeteilt. Zuerst stelle ich euch die schönsten Orte an der Nordseeküste vor – anschließend werde ich mich an die schönsten Küstenorte an der Ostsee wagen. Die ostfriesischen Inseln lass ich (bis zum Ende des Artikels) außen vor – es geht hier nur um echte „Festlands-Küstenorte„. Na denn – Ahoi!
Inhaltsverzeichnis
Emden – ist das ein Küstenort?
Lange habe ich hin und her überlegt, ob ich Emden auch als Küstenort empfehlen soll. Emden liegt an der Ems-Mündung und damit streng genommen noch nicht so ganz an der Nordsee.
Schlussendlich habe ich mich jedoch für eine Erwähnung entschieden, denn Emden hat neben dem Ottohus, was recht bekannt ist, auch noch einige weitere besondere Sehenswürdigkeiten, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Mein Highlight war tatsächlich die Johannes a Lasco Bibliothek – die wir eher durch Zufall entdeckt haben. Eine Ehemalige Kirchenruine, die heute eine Fachbibliothek und ein Eventort ist. Ein Besuch dieser besonderen Ruine ist ein Muss in Emden.
Sofort zu entdecken (zumindest wenn man mit der Bahn kommt) ist eine beeindruckende Dampflok direkt am Bahnhof von Emden. Ich konnte sogar einen Blick rein werfen! Und natürlich darf auch etwas Wasser nicht fehlen – im Binnenhafen direkt vor dem Rathaus lassen sich hier auch ein paar Oldtimerschiffe bestaunen.
Spannend ist auch der geschichtliche Rundgang – hier könnt ihr auf zahlreichen Tafeln in Emden die Geschichte der Stadt erleben!
Greetsiel – Fischers Fritze in real erleben!
Weiter gehts mit unserer Reise zu den Küstenorten an der Nordsee. Unser nächster Halt: Greetsiel. Unweit von Greetsiel gibt es einen sehr bekannten Leuchtturm, den vor allem Otto-Fans kennen werden – den Pilsumer Leuchtturm.
Mit etwas Glück könnt ihr euch sogar das innere des Turmes anschauen, es gibt für einen kleinen Obulus vor allem an Wochenenden Führungen im Otto-Turm. Doch auch wenn ihr nicht das Glück habt, dort mal hinein zu schauen, allein schon die Wander und Radstrecken auf und um das Naturschutzgebiet Leyhörn ist einen Ausflug in die Region wert.
Wir jedoch wollen uns hier nicht nur über Leuchttürme und Deichwanderungen unterhalten. Nein – eigentlich wollte ich euch den Fischerort Greetsiel vorstellen. Der wohl sehenswerteste und an schönen Tagen wohl am meisten besuchte Ort ist der Greetsieler Hafen. Dort finden regelmäßig Konzerte statt (als ich dort war sang ein Shanti-Chor moderne Lieder) und hier legen zahlreiche Krabbenkutter an. Die Krabben sind hier auch zu kaufen oder in einem der zahlreichen Restaurants auch zu genießen – für Interessierte gibts passende Führungen. Ihr wollt mehr wissen? Helga hat sich den Hafen von Greetsiel mal genauer angeschaut.
Ebenfalls sehenswert fand ich die Greetsieler Kirche. 1380 als katholische Kirche in gotischer Bauform errichtet, ist die Kirche heute evangelisch reformiert und hat architektonisch und auch geschichtlich einige Besonderheiten zu bieten.
Wem der Trubel in Greetsiel zu viel wird, hier findet ihr etwas Ruhe. Genießt den Spaziergang durch die Altstadt von Greetsiel. Ich find sie durchaus sehenswert!
Übrigens – auch wieder etwas außerhalb gibt es für Fans von Windmühlen auch noch die Greetsieler Zwillingsmühlen zu sehen. In einer Mühle befindet sich übrigens auch ein Café – schließlich brauch ein jeder auch mal ne Pause vom Küstenorte-Hopping.
Norden & Norddeich – Vom Deich ins Museum
Wir müssen langsam weiter. Norden wartet auf uns. Oder ja – sagen wir eher Norden und Norddeich. Wobei ich nicht wirklich erkennen konnte wo das eine aufhört und das andere anfängt.
Von Norddeich fährt die Fähre nach Norderney und auch nach Juist – mit der Bahn konnten wir direkt an den Deich fahren und vor unserer Weiterfahrt nach Juist auch einen schönen Strandspaziergang machen.
Wer Lust hat, kann auch hier einen spannenden Urlaub verbringen, Olivia empfiehlt neben ganz viel Nordseeluft auch einen Abstecher ins Automobil- und Spielzeugmuseum in Norden.
Auch die Seehunde-Auffang-Station ist wirklich spannend und einen Abstecher wert. Kerstin und René sind dafür extra nach „Norden“ gefahren und waren begeistert. Seid ehrlich – sind die nicht süß?
Und ja, auch Fans des Ostfriesentees werden hier fündig – es gibt sogar ein Museum zum Thema! Das Ostfriesisches Teemuseum ist in einem alten Backsteingebäude über mehrere Etagen zu finden und ist nicht nur was für Schlechtwettertage.
Wer möchte kann hier auch an einer Verkostung teilnehmen. Übrigens – im Keller gibts auch eine spannende Ausstellung zur Geschichte von Norden.
Übrigens – Norden ist auch eine Stadt der Windräder. Gleich drei davon sind noch zu finden und werden als Museum oder Restaurant genutzt. Übrigens: Wenn ihr in Norden seit – unbedingt beim Café Remmers vorbeischauen und ne Teatime genießen!
Für Norden habe ich auch noch einen wirklich coolen Übernachtungstipp – das AGLI Hotel. Die Herberge befindet sich in einer ehemaligen Poststation und wurde nun zu einem etwas anderen Hotel umgebaut. Hier wird sich nicht zu ernst genommen – das Frühstück findet im alten Stall statt und das Fitnesstudio ist auf dem Parkplatz. Wir haben hier ein wirklich schönes Zimmer bewohnt und viel Spaß beim Entdecken gehabt. Und. Wir wollen unbedingt wieder kommen.
Bensersiel – Zwischen Entspannung und Genuss
Vorbei an Neßmersiel, Dornumersiel (alle Besucher ostfriesischer Inseln werden diese Namen wohl kennen) fahren wir weiter nach Bensersiel. Dort habe ich ein ganz besonderes Küstenorte-Erlebnis in 2017 erleben dürfen.
Eine Nacht in einem Schlafstrandkorb. Eigentlich waren es zwei Nächte bei wechselhaftem Wetter. Und doch war es ein Abenteuer seinesgleichen. Wer die Chance auf eine Übernachtung in einer der beiden Körbe in Bensersiel haben will, der sollte sich früh anstellen – denn die Plätze sind begehrt.
Ich habe in Bensersiel aber nicht nur geschlafen. Ich habe auch den Fähren nach Langenoog hinterher geschaut, habe in der Therme einen entspannten Nachmittag verbracht und hab in Esens wirklich wirklich leckeren Baiser-Kuchen gegessen.
Ach ja und in Bensersiel solltet ihr an der Promenade Fisch probieren. Richtig richtig gut! Anschließend ist ein Spaziergang durch den kleinen von Thünen Park wirklich empfehlenswert. Für alle die nicht im Schlafstrandkorb nächtigen – hier gibts in den Sommertagen auch Strandkörbe zum kurz mal verweilen!
Neuharlingersiel – perfekt für Familienurlaube
Unser nächster Stopp ist der Küstenort Neuharlingersiel. Wusstet ihr das der Ort nicht nur ein Nordseeheilbad sondern auch anerkannter Küstenbadeort ist? Der ideale Ort also für einen Strandurlaub und das ohne auf die Insel zu fahren.
Gut – ein wenig müsst ihr euch auch hier nach Ebbe und Flut richten und doch gibt es vor allem für Kinder so viel zu erleben (Ellen berichtet davon) und eine der besten Jugendherbergen des Landes gibts hier auch noch!
Warum ich das weiß? Nun, ich habe im DJH-Resort in Neuharlingersiel einige tolle Tage verbracht. Ich habe Trommeln gelernt, habe eine Paddeltour gemacht und tolle Musik gehört. Und das auch ohne Familie. Und natürlich habe ich auch Zeit am Meer genossen. Das muss unbedingt drin sein. Vor allen in den Abendstunden.
Die Teatime habe ich mir dann waschecht in einer alten Windmühle gegönnt. Die Seriemer Mühle kann zwar noch besichtigt werden, das Café gibt es leider nicht mehr. Wenn also von euch jemand einen schönen Ort für ne Teatime empfehlen kann – her damit!
Wilhelmshaven – nicht nur für Marinefans ein absolutes Muss
Zugegeben – bei Wilhelmshaven musste ich auf die Erfahrung von Kerstin und René zurückgreifen. Die haben ihre Flitterwochen in Hooksiel verbracht und haben neben tollen Ausflügen auf den Deich und ins Watt auch einen Abstecher nach Wilhelmshaven gemacht. Die wohl bekannteste Attraktion des Küstenortes ist das deutsche Marinemuseum – welches sich die beiden natürlich zuerst angeschaut haben.
Neben dem Marine-Museum gibt es gerade zur Geschichte des zweiten Weltkrieges einige Orte zu besichtigen. Die KZ Gedenkstätte Neuengamme und ein Bunkermuseum zum Beispiel. Für Brückenfans wie mich steht definitiv auch noch der Besuch der Kaiser-Wilhelm-Brücke auf dem Programm – mal schauen wann ich mir die anschauen kann. Ach und auch ein paar Mühlen gibts es in und um Wilhelmshaven zu entdecken!
Cuxhaven – der perfekte Küstenort zum Wattwandern
Cuxhaven. Ein ganz besonderer Küstenort. Für Hamburger ist der Ort an der Elbmündung auch eines der beliebtesten Ausflugsziele für Tagestrips. Und ja, ich würd hier auch ständig sein, zwischen Meer, Schiffe gucken und ein wenig Industrie. Ich habe Cuxhaven im März besucht. Ich weiss, keine Zeit für Strandbräune und doch war die Karnevalsflucht an die Küste einfach nur perfekt.
Cuxhaven hat Vielfalt zu bieten. Die alte Liebe ist ein beliebter „Spotterpunkt“ für Fotografen, ebenso wie der Steubenhöft, wo früher Schiffe mit Auswanderern in die USA abfuhren. Bei wirklich schlechtem Wetter ist ein Besuch im Windstärke 10 (einem Museum) wirklich spannend – für etwas Entspannung empfiehlt sich eine Wattpackung im Thalassozentrum Ahoi!
Es gibt jedoch noch eine Sache, die ihr in Cuxhaven unbedingt machen müsst. Denn nirgends sonst ist „Wattwandern“ so entspannt wie hier. Der Watt ist nicht so matschig – großartig versacken wird man deshalb hier nicht. Dafür gibt es von Cuxhaven die Möglichkeit auf die Insel Neuwerk zu wandern. Tanja hat das auch ausprobiert. Ich habe es nicht ganz so weit hinausgeschafft – aber es war dennoch die kalten Ohren und Füße wert!
Bremerhaven – Großstadtfeeling am Meer
Bremerhaven wirkt „städtischer“ als all die vorher erwähnten Orte. Und das liegt nicht nur an den über 100.000 Einwohnern. Schon das Auswandererhaus und das Klimahaus in den Havenwelten sowie das stylische Sail City Hochhaus (in dem ich übrigens auch übernachtet habe) lassen mich der Stadt etwas Großstadtcharme verspühren. Ich war mittlerweile schon drei mal in Bremerhaven – langweilig wird es dort nie.
Vor allem der Fischereihafen hat mein Herz erobert. Dort habe ich Fisch zubereiten gelernt und bin auf Zeitreise gegangen und auch dort habe ich gut geschlafen. Wer Hotels mag, wird in Bremerhaven sicherlich was passendes finden. Auch wenn die Einkaufstraße im 80er Charme etwas trist aussieht. Aber gut – Bremerhaven kann ja auch nicht alles haben.
Noch mehr Küstenorte an der Nordsee
Bevor jetzt der große Aufschrei kommt: Ja ich weiss, ich habe hier noch nicht alle Küstenorte aufgeführt. Aber für mich ist das ein Grund auch mal wieder ans Meer zu fahren. Die folgenden Orte wollen schließlich auch besucht werden!
- Büsum
- St. Peter-Ording
- Tönning
- Husum
Kennt ihr noch mehr deutsche Nordsee-Orte die ich unbedingt besuchen sollte? Schreibts mir in die Kommentare!
Mit dem Zug an die Nordsee?
Fast alle Küstenorte habe ich mit dem Zug erreicht. Vor allem die Anreise nach Norddeich ist mit dem IC ohne Umsteigen entspannt aus dem Rheinland möglich. Da auch vor Ort regelmäßig Busse fahren, empfehle ich tatsächlich eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das Nordseeküste-Quiz
Ihr habt einen Schlechtwettertag oder eine Zugfahrt an die Nordsee? Dann kann ich euch das Nordseequiz von Wolfgang Stelljes aus dem Grupello-Verlag als Einstimmung empfehlen.
Das Quiz kostet im Buchhandel 12,90 € und bietet mit 100 Fragen eine bunte Mischung aus spannenden Fakten und Dingen die man schon immer über die Nordseeküste wissen wollte. Das Quiz ist quadratisch und kompakt und damit perfekt zum Mitnehmen.
So erfahrt ihr, was der goldende Tritt der Deichschafe ist und warum die „Havenstädte“ an der Nordseeküste mit v und nicht mit f geschrieben werden. Bei diesem Spiel vergeht tatsächlich die Zeit im Flug. Das Quiz wurde in einer Neuauflage im Herbst 2023 veröffentlicht
Doch eher auf die Nordsee-Insel?
Auch wenn es hier eher um Küstenorte auf dem Festland geht – die Inseln der Nordsee kann ich in diesem Artikel natürlich nicht ignorieren. Davon gibt es viele und jede von Ihnen hat ihre Besonderheiten. Natürlich haben wir über einige Inseln auch schon geschrieben – für alle anderen gibts ein paar lesenswerte Links von anderen Reisebloggern dazu:
Ich möchte hier mal Friedrichstadt erwähnen. Der Ort in in jedem Fall eine Reise wert. Kleine Geschäfte und nette Cafe’s laden zum bummeln ein. Nicht zu vergessen sind die Grachten, die an Holland erinnern. Eine Grachtenfahrt kann ich euch auch sehr empfehlen.
Das klingt gut! Ist vorgemerkt! Dankeschön
Vielen Dank für diesen Beitrag über die schönsten Plätze für den Urlaub an der Nordsee. ich will für meine Freundin romantisches Wochenende mit Luxushotel organisieren. ich werde mich wahrscheinlich für Bensersiel entscheiden, weil dort auch Thermen gibt.
Also ich finde, du hast St. Peter-Ording vernachlässigt. Das ist im Sommer der Hit. Ich mag aber auch große Strände gerne. Wir hoffen, im Sommer wieder eine Ferienwohnung mieten zu können. Zur Not auch Nebensaison.
Dann werd ich wohl da noch mal hinfahren müssen. Danke für den Hinweis!
Ich habe ja viel über Cuxhaven gehört. Es gibt so viele schöne Ort an der Nordsee. Wir würden gerne Binz an der Küste besuchen. Wir suchen momentan ein Hotel.
[…] Blog Teilzeitreisende habe ich hier ja schon öfter vorgestellt. Diesmal stellt Janett die schönsten Küstenorte an der Nordsee vor. Und wahrscheinlich werden diese in Kürze überfüllt sein. Denn Nord- und Ostsee liegen im […]
Eine sehr schöne Zusammenstellung, liebe Janett. Ich könnte sofort meinen Koffer packen, ins Auto schmeissen und losfahren. Die Deutsche Nordseeküste hat so viel zu bieten. Wunderbar.
Liebe Grüße, Heike