Viele haben vom Ruhrgebiet ein fest eingebranntes Bild. Düstere Städte, am Himmel massive rußige Rauchwolken, kaum Natur und ungesund aussehende Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Tja – ich werde euch eines besseren belehren!
Das Ruhrgebiet ist grün. Der „Pott“ ist spannend. Die Menschen sind ganz besonders und dabei noch nett und auch der Himmel ist häufiger blau anstatt grau. Und der Pott beginnt nicht, wie viele vermuten, in Düsseldorf. Und ist doch allgegenwärtig, vor allem wenn man wie ich in NRW wohnt. Ideal also für Spontanausflüge. Und was soll ich sagen? Eine jede Tour durchs Ruhrgebiet war für mich eine neue Erfahrung. So einiges haben wir schon erlebt. Zeit also, euch die Städte des Ruhrgebietes einmal vorzustellen!
Essen – die perfekte Stadt für eine Auszeit im Grünen
Essen war die Stadt, mit der ich in Sachen Ruhrgebiet als erstes in Berührung kam. Damals vor über 12 Jahren habe ich dort regelmäßig Fortbildungen angeboten und ganz nebenbei auch Essen entdeckt. Eine Führung in der Zeche Zollverein war mein erster Kontakt mit dem Thema Bergbau und für mich eine spannende Erfahrung.
Erst Jahre später habe ich realisiert, wie schön und grün Essen überhaupt ist. Der Baldeneysee, die zahlreichen Parks und Grünanlagen – die zweitgrößte Stadt des Ruhrgebietes schafft es immer wieder mich zu packen. Wart ihr schon mal im Grugapark? Traumhaft dort. Egal zu welcher Jahreszeit.
Essen ist auch eine ideale Stadt für einen Mädelsurlaub. Gemeinsam mit Jackie habe ich hier einen wirklich entspannten Tag mit Wellness, Shopping und Klönen verbracht.
Dortmund – ein Besuch auf dem Abenteuerspielplatz
Ach ja – Dortmund. Die erste Erinnerung die ich von dort habe, ist irgendwo auf einem nicht digitalen Foto festgehalten. Es war Weihnachtsmarkt und es gab die Möglichkeit, den Turm der Reinoldikirche zu besteigen. Das habe ich damals, 2002, auch gemacht. Ich hatte ziemlich schlottrige Beine aber die Aussicht war toll. Was daran so unglaublich ist – seitdem habe ich den Marktplatz von Dortmund nie wieder gesehen. Was jedoch nicht heißen soll, das ich Dortmund seither nicht mehr besucht habe.
2016 war ich dort zur Extraschicht. Es hat an diesem Tag Sturzbäche geregnet und doch habe ich gemeinsam mit Jessica einen wirklich tollen Tag in Dortmund verbracht. Nach einem Blick ins Deutsche Fußballmuseum, ein Ausflug in die Kokerei Hansa und in ein ganz besonderes Bahnmuseum war ich begeistert über die Vielfalt der Kulturangebote in der Ruhrgebietsstadt.
Der Abend ging jedoch noch weiter und ich begeistert. Nach Kreativarbeit im Depot, eine Führung durch eine ehemalige Fabrik und einen Partyabend im Dach des Dortmunder U fiel ich an diesem Abend müde aber glücklich ins Bett. Für knapp 10 Stunden finde ich das eine bemerkenswerte Dichte an Abenteuern. Meine Neugier auf Dortmund ist dennoch nicht gestillt. Und ja – Ich brauch noch ein digitales Foto vom Turm der Reinoldikirche, ich muss unbedingt in die DASA-Ausstellung und irgendwie lockt mich ja auch ein Blick ins Stadion.
Oberhausen. Von Brücken und Schlössern
Asche auf mein Haupt, auch Oberhausen hat auf mich erst nach meiner zweiten Extraschicht 2012 wirklich Faszination ausgeübt. Vorher wusste ich von der versteckten Schönheit von Oberhausen nix. Ich kannte nur das wohl bekannteste Einkaufszentrum des Ruhrgebietes. Das Centro. Und das ist am Wochenende hoffnungslos überlaufen.
Oberhausen jedenfalls hat viel zu bieten. Mein Liebling ist die Slinky Springs Brücke und das Gasometer. Ich war aber auch völlig überrascht, als ich Luxus a la Ruhrpott erleben durfte. Meine erste Limousinenfahrt erlebte ich genau hier in Oberhausen. Das Schloss kann sich ebenfalls sehen lassen und ich würde ja auch zu gerne eine Bootsfahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal machen!
Bottrop – Geister, Kanalrohre und fliegende Menschen
Wie? Du willst nach Bottrop? Was gibts denn da überhaupt? Das war alles, was ich vorab auf Nachfrage zu Bottrop erfahren habe. Dort wär es langweilig, dort gibt es nichts zu sehen und sowieso müsse man dort nicht hin. Gut das ich es dennoch drei mal gewagt habe, in die 66st größte Stadt Deutschlands zu fahren. Es war jedes mal wieder ein Erlebnis.
Ob die Nacht im Kanalrohr, meine ersten Skydiving-Stunden oder mein Erlebnis im Grusellabyrinth – spannend war es jedesmal.
Und ich bin noch längst nicht durch. Auch in Bottrop gibts vieles noch zu entdecken – ich habe mir fest vorgenommen die Halde Daniel und auch den Tetraeder zu „erklimmen“.
Duisburg, die Achterbahn, der Hafen und der Rhein.
Wenn ich Freunden das Ruhrgebiet zeigen soll plane ich eigentlich fast immer einen Stopp an einer ganz besonderen Landmarke ein. Tigers and Turtle ist hoch oben auf dem Magic Mountain in Duisburg zu Hause und ist für mich jedes Mal wieder ein Highlight.
Duisburg hat jedoch noch so viel mehr zu bieten. Den LAPADU zum Beispiel.
Oder das Binnenschifffahrtsmuseum, welches sich in einem alten Schwimmbad befindet. Und der Binnenhafen, an dem man wirklich entspannt spazieren gehen kann. Im letzten Jahr habe ich hier auch den Zoo entdeckt, der übrigens durch eine Autobahn geteilt wird!
Mülheim – ein kleiner Hafen und eine große Linse
Das es von Duisburg gar nicht so weit nach Mülheim ist, haben wir bei unser letztjährigen Tour entlang der Ruhr feststellen können.
Mit dem Rad waren wir gerade einmal 30 Minuten unterwegs um die Camera Obscura und auch den Mülheimer Hafen zu erkunden.
Von dort übrigens fährt ein Schiff nach Essen. So schließt sich der Kreis. In Mülheim gibts jedoch noch mehr zu entdecken. Den Wasserturm zum Beispiel oder Schloss Broich!
Hattingen – zwischen Fachwerk, Industrie und Moderne
Eigentlich konnte ich mir unter dem kleinen Ort Hattingen so gar nichts vorstellen. Und dann entdecke ich eine „Fachwerkschönheit“ mitten im Ruhrgebiet. Ländliche Idylle, Schlösser, Burgen und „Bügeleisenhäuser“, die ich so gar nicht erwartet hätte.
Schade nur, das die Altstadt von Hattingen nicht allzu groß ist, und das auch Türme und Schlösser rund um Hattingen schnell erobert sind. Für ein Eis und mit der tollen Mädelsgruppe jedoch würde ich gerne noch mal in Hattingen vorbeischauen. Auch die Henrichs-Hütte steht seit Jahren auf meinem Programm!
Voll im Pott – mein Eindruck von Bochum
Auch Bochum habe ich während einer Extraschicht entdeckt. Wir haben die Brauerei Fiege besucht, waren im Stadion vom hiesigen Fußballverein und haben zum Abschluss in der Jahrtausendhalle auch noch ein Konzert und eine ganz besondere Führung durch den Keller der Halle bekommen.
Das Bergbaumuseum in Bochum hat mich in die Welt des Bergbaus entführt (absolut empfehlenswert ist die Nachtführung!!). Übrigens: die beste Currywurst im Pott gibt es natürlich im Bermudadreieck von Bochum. Dort findet alljährlich auch Bochum Total statt – eines der größten Umsonst und Draußen Festivals im Ruhrgebiet. Dort gibts nicht nur Konzerte und Futterbuden, es gibt auch Lesungen und ein bissl Jahrmarktfeeling.
Ein wenig überrascht war ich, als ich im letzten Jahr entdeckt habe, wie weit das Bahnmuseum in Dahlhausen vom Stadtzentrum entfernt ist. Dennoch war es jeden Kilometer wert und bietet vor allem an Wochenenden spannende Programmpunkte rund um das Thema Bahn.
Unterwegs mit der RUHR.TOPCARD
Tja, mein größter Freund bei der Erforschung des Ruhrgebietes ist die RUHR.TOPCARD. Jedes Jahr entdecke ich neues und könnte daher ständig den Artikel zur Karte überarbeiten. Ein paar Ziele sind auf jede Fall vorgemerkt. In Mühlheim kenn ich bisher nur den Wasserturm und die Camera Obscura, Xanten hab ich nur mal im vorbeifahren gesehen und auch Hagen ist noch ein Buch mit sieben Siegeln. Auch die Extraschicht ist natürlich immer ein spannendes Ziel, über das ich das eine oder andere mal auch berichtet habe.
[…] hoffe das in den nächsten Jahren meine Liste der besuchten Halden im Ruhrgebiet noch wächst. Vor allem diejenigen mit spannenden Landmarken haben es mir angetan. Die folgenden […]
[…] wissen, in welche Region es meinen Papa verschlagen hat und buchte nach unserer Tour durchs Ruhrgebiet für zwei Tage das Romantische Hotel Menzhausen. Es folgte ein wirklich spannendes Wochenende im […]
Hallo Janett,
Du hast vollkommen recht, man muss nicht immer in die Ferne jetten, auch in NRW gibt es viele tolle Sachen und Orte zu entdecken. Insbesondere natürlich im Pott :-) Deinen Zeilen über Bochum kann ich übrigens nur voll und ganz zustimmen.
Gruß aus Bochum :-)
Stefan
Hi
bin gerade zufällig über diesen tollen Blog gestolpert und die Überschrift Ruhrgebiet hat mich eingefangen. Ich bin eigentlich ein absolutes Süd-Kind. Im Süden geboren und aufgewachsen. Alles was oberhalb von Frankfurt war, war für mich höchster Norden und komisch :-)
Mußte dann aber letztes Jahr für eine OP zweimal nach Essen. Hab bei meinem Aufenthalt das Ruhrgebiet für mich entdeckt :-)
Meine Highlights: die Weihnachtsmärkte (vor allem der in Hattingen!), unheimlich schöne Sehenswürdigkeiten (die Zeche Zollverein ist der Hammer) und tolle Locations um witzige Fotos zu machen (Tiger&Turtle)
I (heart) Ruhrgebiet :-)
Werde mit Sicherheit das ein oder andere mal zurückkehren. Da stehen noch so viele Dinge auf meiner to-see Liste. Werd auf jedem Fall deinem Blog hier folgen :-)
Liebe Iris, danke für deine tollen Empfehlungen fürs Ruhrgebiet. Bei mir steht Anfang März Dortmund an, ich bin gespannt, was ich dort erleben werde…
Auch ich bin kein wirklich Einheimischer, auch wenn man manche mich längst wohntechnisch im Ruhrgebiet verorten. Und so entstehen aus der Distanz immer distanzierte und doch sehr nahe Einblicke in diese Gegend – in meinem Blog (verlinkung oben)
Das Ruhrgebiet zieht an… Ich bin auch mal gespannt wie meine Distanzblicke sind !
Ging mir auch so mit dem Pott. Bis ich letzten Sommer endlich mal in Essen in der Zeche Zollverein und kürzlich in Duisburg bei Tiger & Turtle war. Jetzt bin ich schwerst verliebt und könnte regelmäßig dorthin fahren und Neues entdecken. Daher werde ich Deine Aktion hier gespannt verfolgen und hoffe auf neue Ideen für Ausflugstipps. LG, Nadine
Wir können ja gerne mal gemeinsam auf Pott-Tour gehen :D
Hallo,
dann wünsche ich dir viel Spaß im Ruhrgebiet! Wir lieben es so sehr, dass wir nach 5 Jahren im Norden freiwillig wieder in den Pott zurückgekehrt sind – aus Heimweh.
Mein Geheimtipp (allerdings erst wieder ab dem Frühling): die Lippefähre in Dorsten (http://www.holstina.de/rad/lippefaehre.html). An der Lippe und am Wesel-Datteln-Kanal kann man wunderbar mit dem Fahrrad flanieren. ZUm Auftanken dann ein Abstecher ins neu gestaltete Creativquartier Fürst-Leopold.
Danke für die tollen Tipps !